Land unter in Dresden

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Eine der schlimmsten Flut- und Hochwasserkatastrophen ereignete sich im August 2002 in Deutschland. Betroffen waren v.a. die Elbe, die Weißeritz und die Mulde (bei Leipzig), sowie die Donau bei Passau, die selbst das Oderhochwasser von 1999 in den Schatten stellten.
Hier geht es v.a. um das Hochwasser, das Dresden betroffen hat. Ich schreibe davon, weil Dresden meine Heimatstadt ist und ich somit (wenn auch nur indirekt, da ich nicht mehr dort wohne) persönlich betroffen bin.
Natürlich gibt es Orte, die weitaus Schlimmeres durchgemacht haben (bzw. zum Zeitpunkt noch machen) als die sächsische Landeshauptstadt, dennoch beschränke ich meinen Bericht auf Dresden.

Nur einen Tag nach meinem Umzug aus Dresden, nämlich am 11.August 2002 beginnt es in Dresden wie aus Kannen zu gießen - ein Wetterchen wie man es bisher doch nur aus Norddeutschland kannte.
Ein bisschen Hochwasser führte die Elbe bis dahin schon, aber man war es ja schon gewöhnt, dass das Terrassenufer mal für ein paar Tage gesperrt ist. Soweit noch alles in Butter....

Doch was am 12.August passierte, überstieg alle Erwartungen. Wie ein reißender Strom bahnte sich die sonst gemütlich vor sich hinplätschernde Weißeritz ihrem Weg und kam von hinten Richtung Dresden, nachdem sie schon einige Orte von der Außenwelt abgeschnitten hatte. Kurz darauf standen innerhalb weniger Stunden die Dresdner Friedrichstadt und die Innenstadt unter Wasser, durch den Hauptbahnhof schoß ein Fluss...Menschen wurden aus ihren Wohnungen evakuiert, die großen Krankenhäuser wurden geräumt, Kranke tlw. in andere städte ausgeflogen. Das Wasser kam mit einer Gewalt und Schnelligkeit, die niemand für möglch gehalten hätte...

Einige Tage später folgte dem Hochwasser der Weißeritz auch das Hochwasser der Elbe, das schon in Prag und der tschechischen republik große Schäden angerichtet hatte. Der normale Pegelstand der Elbe liegt bei ca 2m, bei Hochwasser zwischen 4 und 5 Metern. Dieses jahr war der Höchstpegelstand bei 9,45 Meter. Schon als das Wasser auf die 8-Meter-Marke zuschritt, wurde die Stadt in Katastrophenalarm versetzt, Hunderte Leute schaufelten Sandsäcke, um wenigstens das Schlimmste zu verhindern. Dennoch wurde die Altstadt von dresden überflutet, die Kunstschä,tze u.a. aus dem Albertinum, dem Grünen Gewölbe und der Gemäldegalerie wurden evakuiert, ebenso wie viele menschen aus den Stadtteilen direkt an der Elbe.
Viele Existenzen wurden durch das Hochwasser zerstört, das normale Leben geht zwar nun, nachdem das Wasser weg ist, weiter, aber mit Einschränkungen: (nur einige Beispiele)
- Der Bahnverkehr zwischen Leipzig und Dresden sowie zwischen Dresden und Prag ist eingestellt bzw. funktioniert sehr schlecht, da das Hochwasser auch die Eisenbahnbrücke bei Riesa weggeschwemmt hat. Infos: www.bahn.de

Bis alles wie vorher funktioniert (Wiederaufbau der Strecken und Sanierung der Bahnhöfe) werden wohl ca. zwei Jahre vergehen.
- Semperoper bzw. Schauspielhaus können keine Vorstellungen geben, da die gesamte Technik dem Wasser zum Opfer gefallen ist.
- Das Liniennetz der DVB (Verkehrsbetriebe) ist stark eingeschränkt, da tlw. Schienen und Gleisbette weggerissen bzw. unterspült wurden. Informationen gibt es dazu unter: www.dvbag.de

Da es besser ist, die Meinungen von einigen Betroffenen zu lesen, als alles nur aus zweiter Hand, möchte ich hier zwei Freunde aus Dresden zu "Wort" kommen lassen.

Andrés Bericht

Ricarda (auf spanisch!!)

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Zerstörtes Haus in Weesenstein (in der Nähe von Dresden)